Der Putsch in Chile vor 50 Jahren und seine Lehren
- Kategorie: Texte
- Veröffentlicht: Montag, 25. September 2023 22:25
Jeden letzten Donnerstag im Monat öffnen wir das Café Comunista als offenes Treffen, wo wir über aktuelle Themen diskutieren sowie über linkskommunistische Theorien und Positionen informieren.
Am 28.09. 19h im RAUM, Rungestrasse 20, Berlin-Mitte
Vor 50 Jahren zeigte sich in Chile nicht nur zum wiederholten Male was die Repräsentanten der USA meinen, wenn sie von Demokratie und Menschenrechten sprechen – einzig und allein die Wirtschaftsinteressen ihrer Konzerne und ihre imperialistischen Machtinteressen.
Der blutige Putsch von Pinochet zeigte für uns auch noch etwas anderes: Den tödlichen Irrweg der Volksfrontpolitik für den proletarischen Klassenkampf. Der Weg der Koalitionsregierung Allendes mit einem Bündnis von Christdemokraten über Sozialdemokraten bis hin zu Pseudokommunisten war kein friedlicher Weg zum Sozialismus. Er war der halbherzige Versuch, die auch für die chilenische Bourgeoisie erdrückende Abhängigkeit vom US-Imperialismus zu lindern und dabei das Proletariat einzuspannen. Er war nicht revolutionär – weder proletarisch noch bürgerlich. Von halbherzigem Zaudern geprägt, radikale Maßnahmen und proletarische Kämpfe verhindernd (um nicht „zu provozieren“) zeigte er nur, wozu eine halbe „Revolution“ immer führt: Zur ganzen Konterrevolution! Allendes Selbstmord war der Versuch mit Hilfe der alten militärischen Eliten seine „revolutionär“-demokratische Macht zu sichern. Jede Revolution die sich ernst nimmt, muss die Machtfrage stellen, die in letzter Konsequenz eine militärische ist. Die schon von Marx und Engels aus den Erfahrungen der Pariser Kommune von 1871 formulierten universellen Lehren für das Proletariat sind die Notwendigkeit der gewaltsamen Zerschlagung des bürgerlichen Staates und der Errichtung der Diktatur des Proletariats. Jede Propaganda für einen klassenübergreifenden und friedlichen „Weg zum Sozialismus“ ist konterrevolutionäre Demagogie!